Herausforderndes Verhalten bei schwer- mehrfach- und komplex behinderten Menschen begleiten
In ihrer Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung erleben Mitarbeitende aus Einrichtungen in der Begleitung, Betreuung, Beratung unterschiedliche Herausforderungen, wie z.B. fremd- und selbstverletzendes Verhalten, körperliche und verbale Aggressionsformen. Solche Situationen wirken für die Beteiligten belastend, sie können die persönliche Beziehung stören und mitunter Angst auslösen.
Menschen mit Beeinträchtigungen fällt es mitunter schwer, mit erlebten Situationen und dadurch ausgelösten starken Ärger-, Wut- oder Angstgefühlen umzugehen, was durch herausforderndes, fremd- oder selbstverletzendem Verhalten zum Ausdruck gebracht wird.
Doch dieses herausfordernde Verhalten hat Ursachen und Auslöser, geschieht oft aus innerer Not und Verzweiflung und kann ein unverstandener Weg der Mitteilung sein.
Sich nicht verstanden zu fühlen, sich nicht mitteilen zu können, das Leben nicht nach den eigenen Bedürfnissen leben zu können, kann ebenso Ursache für dieses Verhalten sein, wie Angst und Haltlosigkeit.
Werden tiefer liegende Zusammenhänge und Hintergründe in das pädagogische Handeln einbezogen und gewaltfreie Formen des Selbstschutzes genutzt, kann auch in emotionalen Krisen respektvoll emotional begleitet und der notwendige Halt angeboten werden.
Mit Hilfe unterschiedlicher Formen der emotionalen Begleitung und entsprechenden Angeboten auf körperlicher Ebene können neue Erfahrungen gemacht werden, die das Miteinander vertrauensvoller und lebendiger und herausforderndes Verhalten überflüssig werden lässt.