Menschen mit geistiger Behinderung und Angst- und Zwangsstörungen verstehen und begleiten
Menschen mit geistiger Behinderung erkranken ebenso wie nicht behinderte Menschen an psychischen Störungen. Das Risiko, mit denen sie an diesen Störungen leiden, ist jedoch ungleich (bis zu 3-4 Mal) höher.
So haben Menschen mit geistiger Behinderung deutlich weniger und weniger gut ausdifferenzierte Bewältigungsstrategien, um mit alltäglichem Stress umzugehen. Zudem unterliegen die Menschen zusätzlichen Risikofaktoren (frühe Bindungsabbrüche, Entwicklungsdifferenzen, kommunikative Einschränkungen etc.).
Angst- und Zwangserkrankungen gehören zu den häufigeren psychischen Störungsbildern und haben eine tendenziell günstige Prognose. Auch Menschen mit geistigen Behinderungen können von psychotherapeutischen Angeboten profitieren. Leider werden ihnen diese immer noch zu selten angeboten. So stehen pädagogische Fachkräfte oft ratlos oder überfordert vor der Herausforderung, die Betroffenen im Alltag angemessen zu begleiten.
Im Rahmen des Seminars soll zunächst die Grundlage zum Verständnis von Angst- und Zwangserkrankungen geschaffen werden. Es werden psychologische und pharmakologische Diagnostik- und Behandlungsmethoden vorgestellt. Diese sollen dann unter dem Gesichtspunkt der geistigen Behinderung diskutiert werden. In einem aktiven Austausch sollen Wege des Umgangs erarbeitet werden, wie man diesen Menschen im Leben und Arbeiten begegnen und sie angemessen unterstützen kann. Dabei wird besonders auf die Praxisnähe zu Einrichtungen der Behindertenhilfe geachtet.
Am Ende sollten Sie einen guten Einblick in dieses Störungsbild haben und ggf. bei einem Menschen mit geistiger Behinderung einen entsprechenden Verdacht äußern können – viele Fachleute sind dankbar für solche Hinweise. Ihnen wird das Seminar günstige pädagogische Haltungen und Hilfestellungen zum Umgang mit an diesen Störungen erkrankten Menschen eröffnen.