Menschen mit geistiger Behinderung und psychotischer Störung verstehen und begleiten
Was lange Zeit als unvorstellbar galt, wird in den letzten Jahren immer mehr zur Gewissheit: Menschen mit einer geistigen Behinderung aufgrund Intelligenzminderung können psychisch erkranken. Mehr noch – sie haben sogar ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an einer psychischen Erkrankung zu leiden. Mittel der Diagnostik und der psychiatrischen Behandlung sind rar, da diese Personengruppe erst langsam im Blickfeld der psychiatrisch-medizinischen Versorgung auftaucht. Auch in den Ausbildungscurricula der pädagogischen Fachkräfte in den Einrichtungen der Behindertenhilfe ist dieses Thema der „Doppeldiagnose“ noch selten vertreten. So stehen pädagogische Fachkräfte oft ratlos oder überfordert vor der Herausforderung, die Betroffenen im Alltag angemessen zu begleiten.
In diesem Seminar soll ein Überblick über die Risikofaktoren gegeben werden, die bei Menschen mit geistiger Behinderung zu einer psychischen Erkrankung führen. Außerdem werden Erscheinungsbilder von Psychotischen Störungen bei dem Personenkreis genauer dargestellt. In einem aktiven Austausch sollen Wege des Umgangs erarbeitet werden, wie man diesen Menschen im Leben und Arbeiten begegnen und sie angemessen unterstützen kann. Dabei wird besonders auf die Praxisnähe zu Einrichtungen der Behindertenhilfe geachtet.
Am Ende sollten Sie einen guten Einblick in dieses Störungsbild haben und ggfs. bei einem Menschen mit geistiger Behinderung einen entsprechenden Verdacht äußern können – viele Fachleute sind dankbar für solche Hinweise. Ihnen wird das Seminar günstige pädagogische Haltungen und Hilfestellungen zum Umgang mit an diesen Störungen erkrankten Menschen eröffnen.