Depressionen, Manien und Bipolare Störungen
Menschen mit geistiger Behinderung erkranken ebenso wie nicht behinderte Menschen an psychischen Störungen. Das Risiko, mit denen sie an diesen Störungen leiden, ist jedoch ungleich (bis zu 3-4 Mal) höher. So haben Menschen mit geistiger Behinderung deutlich weniger und weniger gut ausdifferenzierte Bewältigungsstrategien, um mit alltäglichem Stress umzugehen. Zudem unterliegen die Menschen zusätzlichen Risikofaktoren (frühe Bindungsabbrüche, Entwicklungsdifferenzen, kommunikative Einschränkungen etc.).
Besonders Depressionen treten bei geistig behinderten Menschen gehäuft auf – allerdings unterscheidet sich das symptomatische Bild häufig von Depressionen bei Menschen ohne Behinderung. Somit werden Depressionen oft nicht erkannt oder falsch behandelt.
Menschen mit geistiger Behinderung können von psychologischen und pädagogischen Angeboten profitieren, sofern diese an die Besonderheiten des Erscheinungsbildes angepasst sind.
Im Rahmen des Seminars soll zunächst die Grundlage zum Verständnis von affektiven Störungen (Depressionen, Manien, Bipolare Störungen) geschaffen werden. Es werden psychologische und pharmakologische Diagnostik- und Behandlungsmethoden vorgestellt. Diese sollen dann unter dem Gesichtspunkt der geistigen Behinderung diskutiert sowie Besonderheiten dieser Klientel herausgestellt werden. Dabei wird besonders auf die Praxisnähe zu Einrichtungen der Behindertenhilfe geachtet.
Am Ende sollten Sie einen guten Einblick in dieses Störungsbild haben und ggfs. bei einem Menschen mit geistiger Behinderung einen entsprechenden Verdacht äußern können – viele Fachleute sind dankbar für solche Hinweise. Ihnen wird das Seminar günstige pädagogische Haltungen und Hilfestellungen zum Umgang mit an diesen Störungen erkrankten Menschen eröffnen.